1981 trat er als junger Regierungsinspektor von der Technischen Universität München in die ebenfalls noch junge Universität Passau ein. Damals zählte die Universität 4 Gebäude, 26 Professoren, etwa 630 Studierende und hatte einen Etat von 5 Mio. EUR. Als er die Universität rund 40 Jahre später verließ, waren aus den 4 Gebäuden 32 geworden, aus 26 Professoren 119, aus den 630 Studierenden etwa 12.000 und aus den 5 Mio. EUR von ihm verwalteten Etat rund 100 Mio. EUR. Wir alle sind außer Stande, uns diese außerordentliche Entwicklung ohne Alois Höng auch nur ansatzweise vorzustellen.
Mit seinen Erfolgen hielt er sich freilich nie lange auf, er widmete sich sogleich mit unermüdlicher Gründlichkeit der nächsten Aufgabe. Sein scharfer Blick für Details, seine Genauigkeit und sein enormes Fachwissen begründeten das Vertrauen in den Kollegen Alois Höng, sein leiser Humor, seine Aufrichtigkeit und sein warmer Umgangston das Vertrauen in den Menschen Alois Höng. Was er geprüft hatte, konnte man bedenkenlos unterschreiben. Was er sagte und tat, dafür stand er beruflich wie privat gerade. Was ihm am Herzen lag, vertrat er mit Hingabe und Verbindlichkeit.
So blieb er auch nach seinem Eintritt in den Ruhestand der Universitätsstiftung als Schatzmeister verbunden, die er von Anfang an mitgeprägt und zuletzt um den Corona-Hilfsfonds für Studierende erweitert hatte. Er, ein leidenschaftlicher Familienmensch, freute sich an jedem einzelnen Fall, in dem es gelang, einem Mitglied der „Universitätsfamilie“ schnell und unbürokratisch zu helfen.
In den mehr als drei Jahrzehnten, die er bis zu seinem Ruhestand an der Universität tätig war, war sein Büro an der stets geöffneten Tür zu erkennen. Viel zu tun hatte er immer – aber niemals zu viel, als dass er sich nicht die Zeit nahm für ein freundliches Wort, für Erste Hilfe in einer eiligen Frage, oder einfach für eine aufmerksame kollegiale Begegnung. Mit Bestürzung und Trauer mussten wir erfahren, dass sich nun die Tür unerwartet früh hinter Alois Höng geschlossen hat. Unsere tief empfundene Anteilnahme gilt seiner Frau, seinen Kindern und seinem Enkelkind. Wir werden ihn und alles, was er für unsere Universität getan hat, in dankbarer Erinnerung behalten. Er wird uns sehr fehlen.