„Ihr Besuch ist ein schönes Signal, sowohl unsere Forschungskooperationen, als auch den Austausch zwischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Studierenden zu festigen“, freute sich Prof. Dr. Christina Hansen, Vizepräsidentin der Universität Passau für Internationales und Diversity. „Indien ist ein wichtiges Partnerland der Universität Passau. Wir pflegen intensive Beziehungen und wollen diese in den kommenden Jahren noch weiter ausbauen.“ Der Termin war der erste offizielle Diplomatenbesuch an der Universität Passau seit Ausbruch der Corona-Pandemie. Ursprünglich wollte Konsul Dr. Suyash Chavan, Kanzleichef und zuständig für Kultur und Bildung am indischen Generalkonsulat in München, schon früher nach Passau kommen. Umso erfreuter zeigte auch er sich, nun endlich in der Dreiflüssestadt sein zu können. „Die Pandemie hat vieles komplizierter gemacht. Unserer guten Zusammenarbeit soll das aber keinen Abbruch tun“, bekräftigte er.
Der Konsul brachte eine ganze Reihe von Ideen mit, wie man die Kooperation und Vernetzung zwischen indischen Hochschulen und der Universität Passau weiter stärken könne. „Viel zu oft sprechen wir nur über Forschungsthemen, dabei geht es genauso um die Beziehungen zwischen den Menschen“, so Dr. Chavan. Tatsächlich hatte der Besuch zwei Ebenen: Zunächst wurden Kooperationsmöglichkeiten auf wissenschaftlicher Ebene diskutiert. Die Fakultät für Informatik und Mathematik wurde dabei vertreten von Dekan Prof. Dr. Tobias Kaiser sowie von Prof. Dr. Joachim Posegga, Lehrstuhlinhaber für IT-Sicherheit, und Wolfgang Mages, Koordinator für Internationales. Sie stellten die Ausgangslage und Forschungsinteressen der Fakultät dar. Dr. Kathrin Plank vertrat die Position der Abteilung für Internationalisierung in der Lehrerbildung, da an der Universität Passau die Zahl von Lehramtsstudierenden, die ein Auslandspraktikum oder -studium absolvieren, bundesweit im Spitzenfeld liegt. Barbara Zacharias und Stefanie Dallmeier informierten den Konsul über die Betreuungsvoraussetzungen durch das Akademische Auslandsamt.
Im Anschluss daran wurde die zweite Ebene angesprochen: Wie können wir Beziehungen zwischen den Menschen unserer Länder verbessern? Dr. Chavan schlug hier Sprachkurse in Deutsch für indische Studierende in Passau oder eine indische Kulturwoche am Campus vor. Mit diesen Vorschlägen bereichert, konnte sich der Konsul bei einer Campusführung mit Universitätsarchivar Mario Puhane und zwei indischen Studierenden über die Geschichte der Universität, die Studienbedingungen vor Ort sowie über die Betreuung von internationalen Studierenden in Passau informieren – dies war für Dr. Chavan auch eine besondere Form der „Beziehungsarbeit“, wie er abschließend anerkennend anmerkte.
Die Universität Passau pflegt seit Jahren gute Kontakte nach Indien. Derzeit bestehen Partnerschaften mit sieben indischen Hochschulen: der National Law University in New Delhi, der National Law School of India University (NLSIU) in Nagarbhavi, dem Indian Institute of Science (IISc) in Bangalore, dem Indian Institute of Technology (IIT) in Guwahatit und dem Indian Institute of Technology (IIT) in Madras, der Manipal Academy of Higher Education sowie dem T.A. Pai Management Institute in Manipal. Zudem gibt es einen regen Austausch von Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftlern sowie zahlreiche Forschungskooperationen. Alle vier Fakultäten der Universität Passau bieten Austauschprogramme für Studierende an. Indien ist nach Österreich das zweitstärkste Herkunftsland internationaler Studierender an der Universität Passau. Beliebtester Studiengang unter den indischen Studierenden ist der Master Informatik, der auch auf Englisch absolviert werden kann.