Die beiden Vertreter der UCP Havanna, Dr. Luis Enrique Lezcano Rodríguez und Dr. Yasser Martin Guillén, betonten die Bedeutung des wiederauflebenden wissenschaftlichen Kontakts zwischen Kuba und Deutschland für die Internationalisierungsbestrebungen der UCP. Das gemeinsame Vorhaben mit der Passauer Mathematik-Didaktik bilde das zentrale Projekt am mathematischen Institut der UCP, auch weil es mit einem generellen Neu-Design der kubanischen Mathematik-Schulbücher zusammentreffe, wodurch die Ergebnisse des Kooperationsprojektes umgehend im Unterricht umgesetzt werden könnten.
Auch Prof. Dr. Daniela Wawra, Vizepräsidentin für Studium, Lehre und Internationalisierung, begrüßt die Zusammenarbeit der beiden Universitäten. Die Lehrerbildung habe einen hohen Stellenwert an der Universität Passau, ebenso die Internationalisierung. Künftig wolle man eine noch höhere Mobilität im Lehramt erreichen und mehr Anreize für Lehramtsstudierende und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universität im Kontext der Mobilität schaffen. „Internationale Kooperationen wie diese sind in diesem Zusammenhang sichtbare Bausteine“, so Wawra.
Den Stand der Internationalisierung in der Passauer Lehrerbildung präsentierte Prof. Dr. Christina Hansen, Lehrstuhlinhaberin für Grundschulpädagogik und ZLF-Sprecherin für Internationalisierung. „Unser Bemühen ist es, dass Lehramtsstudierende Schule mehr und mehr als ‚global classroom‘ verstehen und dementsprechende Kompetenzen aufbauen“, so Hansen. An der Universität Passau strebe man daher an, den zukünftigen Lehrerinnen und Lehrern persönliche interkulturelle Erfahrungen und den Blick über den nationalen Tellerrand möglich zu machen: So seien beispielsweise Auslandserfahrungen im Lehramtsstudium curricular verankert. Neben diesem internationalen Lehrangebot gebe es zahlreiche Forschungskooperationen mit Universitäten und Lehrerbildungszentren weltweit. „Damit begleiten wir angehende Lehrkräfte bei der Herausforderung, sich auf ein Leben und Arbeiten in einer globalisierten Welt vorzubereiten und diese aktiv mitzugestalten.“
„global.trex“: Mehr Auslandsmobilität für angehende Lehrkräfte
„Global Teacher Research and Education Exchange Programme (global.trex Passau)“ heißt das Projekt, das diese Form des Arbeitstreffens möglich macht: Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) fördert mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) den Forschungsaustausch im Zeitraum von 2019 bis 2022. Die Universität Passau ist dabei eine von 19 erfolgreich geförderten Hochschulen unter ursprünglich 48 Bewerbern.
Ziel von global.trex ist eine Erweiterung der Auslandsmobilität in den Lehramtsstudiengängen, verbunden mit der Festigung der lehramtsbezogenen Hochschulpartnerschaften in z. B. Kuba, China, USA, Kanada, Südafrika, Senegal oder Singapur. Die Austauschangebote sollen es den Studierenden und Dozierenden möglich machen, ihre Methoden- und Fachkompetenz, aber auch ihre interkulturelle Kompetenz zu stärken und sich auf diese Weise auf das Arbeiten in interkulturellen Klassen vorzubereiten. „Das flankierende Forschungsprojekt zwischen den Universitäten Havanna und Passau zum Einsatz digitaler Medien im Mathematikunterricht stellt einen großen Mehrwert für global.trex Passau dar und zeigt, dass die Internationalisierung der Lehrerbildung auf verschiedenen Ebenen gedacht wird“, so Prof. Dr. Matthias Brandl, Professor für Didaktik der Mathematik und Vorstandsvorsitzender des Zentrums für Lehrerbildung und Fachdidaktik (ZLF) der Universität Passau.